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Consignes de sécurité (Sicherheitsanweisungen)

2006, Musée Rath, Genf

Open House, Kollektivausstellung

Im Namen der Sicherheit werden gegenwärtig Bürgerrechte eingeschränkt, absurde Kontrollverfahren eingeführt, souveräne Länder angegriffen, die Privatsphäre unterhöhlt und der öffentlichen Raum dem Kontrollprinzip unterworfen. Unsere Sicherheitsanweisungen, im Stil von Zivilschutzplänen und Safety Cards aus dem Flugzeug gehalten, rufen BürgerInnen dazu auf, im Katastrophenfall die Kunstwerke aus dem Museum zu retten.

Das Musée Rath, mustergültiger Tempel der Kultur, scheint uns einer beispielhaften Rettung würdig: auf vier Tafeln, welche in Leuchtkästen aussen am Gebäude hängen, beschreiben Piktogramme, wie man Kunstwerke ausfindig macht, abhängt und einpackt. Bei genauem Hinsehen jedoch verwischt sich die Grenze zwischen Bürgerengagement und Plünderung. Wir wenden uns direkt an die PassantInnen auf der Strasse und versuchen so, eine Verbindung zwischen dem Museum und den BürgerInnen, zwischen Kultur und Gesellschaft herzustellen. In Bezug auf die schweizerische Geisteshaltung im Kalten Krieg und die aktuelle geopolitische Lage soll unsere Installation die Frage nach Wert und Bedeutung des Kulturgutes stellen.